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Zertifikat und Jugendpreis

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Absolvent*innen des Zertifikats "Wirtschaft & Ethik" mit Sebastian Burger und Felix Kirschbacher

Am 15. Juni 2018 stellte die Evangelische Akademie der Pfalz engagierte junge Menschen in den Mittelpunkt eines abwechslungsreichen Abends: Im Rahmen der Verleihungsfeier wurden zunächst die diesjährigen Gewinner des Jugendpreises ausgezeichnet. Zwei Projekte überzeugten die Jury aus Persönlichkeiten aus Politik, Kirche, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur: Der AK Kleeblatt, ein Projekt von Schüler*innen des Hanns-Seidel-Gymnasium in Hösbach, hat es sich zur Aufgabe gemacht, geflüchteten oder Grundschüler*innen mit Migrationshintergrund zu helfen, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Wöchentlich versuchen die engagierten Elftklässler*innen, den jüngeren Kindern spielerisch und kreativ das Lernen zu erleichtern und ihnen so den Alltag zu erleichtern. Im Vordergrund steht dabei vor allem, ein Gefühl der Wertschätzung zu vermitteln.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde das Projekt Homophobie in unserer Gesellschaft, das Schüler*innen der Klasse 10e des Gymnasiums zu Sankt Katharinen in Oppenheim ins Leben gerufen haben. Mit geschickten Aktionen wie dem Verkauf von Festival-Armbändern macht die Gruppe auf Anfeindungen aufmerksam, denen Homosexuelle nicht nur immer noch in Deutschland, sondern in oft verstärkter Weise weltweit ausgesetzt sind. Ziel des Projekts ist es, gerade unter Jugendlichen Vorurteile und Klischees abzubauen. In seiner Laudatio hob der Vorsitzende des Kuratoriums und der Gesellschaft der Freunde der Evangelischen Akademie der Pfalz, Werner Simon, die Unerschrockenheit und Beharrlichkeit hervor, mit der beide Projektgruppen ihre Vorhaben verfolgten.

Beide Projekte erhalten ein Preisgeld und werden über einen längeren Zeitraum von einem Mentor oder einer Mentorin aus Wissenschaft, Kultur, Kirche, Wirtschaft oder Politik unterstützt. Ebenfalls wurden beide Gruppen an diesem Abend für den Deutschen Engagementpreis nominiert.

Als zweiter Höhepunkt der Verleihung erhielten 22 junge Menschen erstmals das Zertifikat „Wirtschaft & Ethik“ der Jungen Akademie, dem Jugendbildungsprogramm der Evangelischen Akademie der Pfalz. Die Junge Akademie bietet seit letztem Herbst das einjährige Zertifikat an, in dessen Verlauf Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 26 Jahren an vier Wochenendseminaren aus dem Themenfeld zwischen Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Ethik teilnehmen und in Gruppen dazu ein eigenes Projekt erarbeiten. Im Rahmen des Zertifikats werden zentrale Begriffe und Theorien der Wirtschaftswissenschaften und der Wirtschaftsethik ebenso thematisiert wie aktuelle Herausforderungen und Chancen gesellschaftlicher Veränderungsprozesse. Jugendbildungsreferent Felix Kirschbacher hob den zeitlichen Aufwand für die jungen Menschen hervor und verkündete eine erfreuliche Nachricht für die Akademie: Ab dem kommenden Jahr fördert das Bildungsministerium Rheinland-Pfalz die Durchführung des Zertifikats mit Landesmitteln. Barbara Mathea vom Bildungsministerium, die diese Förderung mit auf den Weg brachte, beglückwünschte im Namen von Ministerin Stefanie Hubig die Absolventinnen und Absolventen dazu, sich in ihrer Freizeit so intensiv mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandergesetzt zu haben.

Die Preis- und Zertifikatsverleihung wurde musikalisch begleitet von Campus Combo, einer von Koblenzer Musikstudent*innen gegründeten Band. Außerdem trug die Münchener Poetry Slammerin Kerstin Neuhaus neue Texte vor und brachte ein weiteres Highlight mit: Ihr Text „Sie“, den sie bei der Preisverleihung im Vorjahr gelesen hatte, feierte mediale Premiere. In Kooperation mit der Jungen Akademie wurde der Text verfilmt und erstmals vor Publikum gezeigt.

Der Jugendpreis wurde zum elften Mal verliehen. Der Wettbewerb richtet sich an 15- bis 26-Jährige, die sich gesellschaftlich, schulisch, kirchlich, kulturell, karitativ oder politisch engagieren. Die Teilnehmer*innen sollten sich und ihr Projekt per Video, Blog, Webauftritt oder Essay vorstellen. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Stefanie Hubig und des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad.